Exkursionen der hochschule 21
Das duale Architekturstudium an der hochschule 21 verbindet die Lehre im Hörsaal und im Übungsraum mit der Berufspraxis in den Unternehmen. Zu einem umfassenden Verständnis von Architektur gehört aber auch das sinnliche Erleben von Bauwerken in ihrem städtebaulichen Kontext.
Daher ist die Teilnahme an mindestens einer mehrtägigen Architekturexkursion verpflichtender Teil unseres Studiums (ab dem vierten Fachsemester). Die regelmäßig im Sommersemester stattfindenden Reisen führen die Studentinnen und Studenten gleichermaßen an vermeintlich vertraute Orte im In- und näheren Ausland, aber auch zu weit entfernten Zielen.
Neben der kulturellen Auseinandersetzung mit dem Reiseland, der dortigen traditionellen und zeitgenössischen Architektur sowie der ansässigen Bürolandschaft, wirken die Studierenden auch maßgeblich an der Reiseorganisation und dem Einwerben von Sponsorenmitteln mit.
Einen kleinen Einblick in dieses Lehrformat gibt die folgende Auswahl:

Peking: Das Land des Lächelns empfing 30 „Langnasen“ nach durchflogener Nacht am 21. Mai 2017 mit diesigem Himmel. Nach kurzem Duschstopp ging es zum Olympia-Park mit dem Vogelnest (Herzog-de Meuron). Am darauffolgenden Montag wusch anhaltender Regen die Smog-Luft sauber, wobei nur wenige Kleidungsstücke trocken blieben. Darauf folgten dann klare und frühsommerlich sonnige Tage. Der Palast des Prinzen Gong bildete den Auftakt der Besichtigung der historischen Bauwerke: Verbotene Stadt, Sommerpalast, Himmelstempel, buddhistischer Lama Tempel und traditionelle Hutongs. In den insgesamt sechs Besichtigungstagen ging es mit Siebenmeilenstiefeln und gezücktem Skizzenbuch aber auch zu Architekturbüros (MAD, gmp), ins Architektur- und ins Stadtplanungsmuseum, zur Architekturfakultät der Tsinghua University, zu CCTV (Rem Koolhaas), Galaxy SOHO (Zaha Hadid) und weiteren zeitgenössischen Bauten, sowie auf den Tian‘anmen mit dem Nationalmuseum (gmp). Einen weiteren Höhepunkt bildete die mehrstündige Erwanderung eines Abschnitts der Chinesischen Mauer bei Jingsaling. Selbstverständlich gehörten zum Kulturprogramm aber auch das Essen vieler Peking-Enten und anderer ungewöhnlicher Spezereien, wie auch die stilechte Benutzung von Fahrrad-Rikschas. Weniger stilecht, aber ebenso kulturvoll war die Abend- (und Nacht-) Gestaltung in Sanlitun mit Karaoke und Beijing-Clubbing und der Austausch von Yuan-Blüten. Am 28. Mai ging es dann, mit 999 1/2 Eindrücken und hin- und hergerissen zwischen Tradition und Moderne über Amsterdam zurück nach Hamburg.

17 Studierende und die Professoren Peter und Herrmann waren vom 09.05.-16.05.2015 in Barcelona unter- wegs um sich die architektonischen Besonderheiten der Metropole am Mittelmeer anzuschauen und etwas über die Besonderheiten der Stadt zu lernen.
Nach einem entspannten Strandtag zu Beginn der Exkursion haben wir uns am Montag mit dem Fahrrad einen ersten Überblick über die Stadt verschafft und von der Altstadt, über erste moderne Gebäude wie den Torre Agbar und den Hafen vieles von der Stadt gesehen. Bei guten 20 km Fahrstrecke und dem Temperaturschock aus dem kalten Norden in den hochsommerlichen Süden war dies durchaus anstrengend – und abends mussten diverse Sonnenbrände versorgt werden. Wieder mit dem Fahrrad unterwegs stand der Dienstag ganz im Zeichen des modernen Barcelona und seiner Bauwerke. Wie auch an allen anderen Tagen wurden die Skizzenbücher fleißig mit vielen tollen Skizzen gefüllt. Da dürfen natürlich auch die Gebäude von Gaudi nicht fehlen. Los ging es Mittwochmorgen mit der Sagrada Familia, bei der man langsam aber sicher eine Fertigstellung absehen kann… und die bereits jetzt in ihren Details wahrlich beeindruckend ist. Nach der Casa Milla und der Casa Batllo ließen wir den Tag im Park Güell ausklingen. Den Himmelfahrtstag haben wir dann Feiertagsuntypisch gestartet: Wir sind in die Uni gefahren. Genauer gesagt hatten wir eine Führung durch die Architekturfakultät der UPC Barcelona und haben dort einen sehr interessanten Einblick in das Erlernen des Architekturberufes in Spanien bekommen. Am Nachmittag wurden das Olympische Dorf und Mies van der Rohes Barcelona Pavillon besucht.
Damit wir auch noch etwas mehr von Spanien sehen stand am Freitag noch ein Ausflug nach Figueres in das
Theatre Museu Dali an. Wir haben in dieser Woche also viel gesehen und gelernt. Gleichzeitig gehörten zu dieser Exkursion natürlich auch abendliche Ausflüge durch die belebten Straßen rund um die Ramblas, ein paar Cervezas und ein geselliges Picknick mit der gesamten Gruppe – insgesamt also viel Spaß. Wir hatten dort eine spannende, lehrreiche und lustige Woche die natürlich auch auf die klasse Stimmung in der Gruppe zurückzuführen ist. Ganz herzlich möchten wir uns auch bei Herrn Peter und Herrn Herrmann für die Durchführung der Exkursion bedanken!

Nun ist es schon fast ein Jahr her, dass sich für uns die Möglichkeit ergab, die wohl bekannteste und schil- lerndste Stadt der Welt zu erleben. Es sollte eine denkwürdige Exkursion werden, an die sich mit Sicherheit jeder gerne zurück erinnert. Sei es an die Stadt und ihre Gepflogenheiten, an die Dichte moderner und einzigartiger Architektur, an die gemeinsam verbrachten Abende oder die neu geknüpften Freundschaften.
Keine Stadt bietet mehr Vielfalt als der Big Apple. Alles um einen herum ist größer, farbenreicher und chaotischer, als man es von Zuhause gewohnt ist. Trotz der Hektik der Stadt verkörpern die Einheimischen eine Freundlichkeit und Offenheit, wie man es in Deutschland nur selten erlebt. Ein gutes Beispiel ist der spontane Besuch vom Valentino Flagship Store an der 5th Avenue, nahe dem Central Park (Architekt David Chipperfield). Natürlich entsprechen wir keineswegs der Klientel des Ladens. Trotzdem wurden wir nach vorsichtiger Anfrage freundlich hereingebeten und bestaunten das edle Interieur in bester Touri-Manier (NYC-Shirt, kurze Hose, Fotoapparat & Reiseführer in der Hand). Wir bekamen eine kleine Führung vom ansässigen Geschäftsführer, der zeitgleich Anekdoten zu seiner ersten Begegnung mit David Chipperfield zum Besten gab und verließen den Laden später mit einem hochpreisigen, eisgekühlten Erfrischungsgetränk in der Hand - eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses.
Da wir möglichst viele Sehenswürdigkeiten der Stadt und Ikonen der Architektur betrachten wollten, blieb es nicht aus, auch das Verkehrsnetz der Subway zu nutzen. Da augenscheinlich aber nicht jedem das Ausmaß einer unterirdischen Haltestelle mit drei Knotenpunkten geläufig war, passierte es zwei, drei Mal, dass Gruppenmitglieder (im Prinzip immer die gleiche Person) im Gewirr der Metropole verloren gingen und der Großteil der Gruppe in der darauffolgenden Station warten musste. Diesen Umständen haben wir es zu verdanken, dass wir an der Kunst- und Musikszene der New Yorker Subway teilhaben durften. Ein einprägendes Erlebnis und Ohrwurmgefahr für jeden, der nicht in späteren Bahn saß, ist immer noch die Blasinstrument- Interpretation der Band ‘lucky chops‘ mit dem Song ‘problem‘ (Ariana Grande Cover).
Ist es dann doch gelungen, die gewünschten Ziele zu erreichen, war man von der Urbanität an jedem Punkt in Manhattan fasziniert. Besonderes Highlight waren für uns all die bedeutenden Bauten als Vorreiter der Moderne, die noch heute seinesgleichen suchen. Um nur einige zu nennen: Four Freedoms Park (Louis Kahn), Guggenheim Museum (Frank Lloyd Wright), UN Headquarter (Le Corbusier)und das Seagram Building (Mies van der Rohe). Letzteres Gebäude imponierte so sehr in seiner Ausstrahlung und Detailtreue, dass Herr Professor Kamps dies mit einem Kniefall und einem späteren Besuch in der hausinternen Bar ‘four seasons‘ würdigte.
Den traditionellen Entspannungstag verbrachten wir auf Coney Island. Ein wundervolles Ambiente an dem halb verfallenen Freizeitpark. Genießen durften wir diesen Tag mit Strand und Meer. Hervorzuheben sind hier die grandiosen ‘Kampschen Erzählungen‘ über die Architektur New Yorks, die uns nicht nur am Strand Coney Islands begeisterten, sondern unser architektonisches Fachwissen in der gesamten Exkursionswoche steigerte.
New York als die Stadt der Moderne schlechthin, Ort der Sehnsüchte und Ort mit einer einmaligen Strahlkraft, war das Ziel unserer Exkursion. Diese Stadt in ihrer Gesamtheit und in ihren einzelnen Stadtbausteinen zu erleben, zu verstehen und einzuordnen ist ein unvergessliches Ereignis.