Eine erfrischende Abkühlung gab es für die Studierenden der hochschule 21 am vergangenen Samstag: Mit ihren selbstgebauten Brücken über den Fleth gingen sie im wahrsten Sinne des Wortes baden. Bereits zum zehnten Mal fand das Sommerbrücken-Event in der Buxtehuder Altstadt statt, für das die mehr als 100 Studierenden aus innovativen Materialien eine Brücke bauen sollten. Das Ziel: Zwei Personen müssen sich in der Mitte begegnen, ohne dass das Bauwerk zerbricht. Erst beim Betreten einer dritten Person soll sie kaputt gehen.
Der Countdown zum Test läuft
Ab 9 Uhr fiel für die angehenden Bauingenieurinnen und -ingenieure der Startschuss: Brücken(-teile) anliefern und die Bauwerke fertigstellen. Bis um 11 Uhr der Kranwagen zum Einheben der Teile kam, wurden die Platten, Rohre oder Holzbohlen noch eifrig geschraubt, gesägt und mit Bändern sowie Klebeband stabilisiert. Schon die Kranarbeiten zogen viele Schaulustige an und machten neugierig auf das bevorstehende Spektakel. Knapp zwei Stunden später und pünktlich zum Hochwasser nahm der verantwortliche Professor, Dr.-Ing. Martin Betzler, das Mikrofon in die Hand, begrüßte das Publikum und erklärte das weitere Vorgehen. Nach und nach unterzogen die 18 Teams ihre Brücken mit Namen wie „Last Walk“ „Carolabrücke“ oder „Statisch nie Bestimmt“ dem Tragfähigkeitstest – alles unter den Augen der fachkundigen Jury bestehend aus Mitarbeitenden der hochschule 21.
Mit Mitgliedern der DLRG im Wasser für den Notfall und der Feuerwehr mit Leitern oben am Geländer ging eine Gruppe nach der anderen baden. Lediglich bei zu stabilen Bauwerken oder bei Teilen mit erhöhtem Verletzungspotenzial wurde auf das Zusammenbrechen verzichtet. Eine kleine Enttäuschung gab es für zwei Teams: eine Brücke brach bereits vor dem Test zusammen, eine andere hing bis zu ihrem großen Auftritt so weit durch, dass sich niemand mehr auf sie wagen wollte.
Auf dem „Durststeg“ zum Sieg
Nach einer kurzen Besprechung wurden schließlich die Siegerteams verkündet. Platz 3 ging an die Brücke „Das geht in die Hose“, die mit zahlreichen Hosen und Holzlatten so viel Stabilität aufwies, dass sie aus Sicherheitsgründen nicht zu Bruch ging. Silber ging an das Team „Bifröst“, das ihre Brücke ganz im Sinne der nordischen Mythologie in Regenbogenfarben gestrichen hatte. Auf den ersten Platz kam der „Durststeg“, der vorwiegend aus Getränkekisten gefertigt wurde. Diese Brücke überzeugte die Jury mit ihrem wiederverwendbaren Material, der sauberen Ausführung des Handwerks und des schlüssigen Brückendesigns. „Es war ein perfekter Segmentbogen“, so der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr.-Ing. Karsten Ley, Studiengangsleiter Architektur an der hochschule 21.
“Ohne Unterstützung nicht möglich”
Das Fazit des Hochschulpräsidenten Prof. Dr.-Ing. Ingo Hadrych zu den diesjährigen Sommerbrücken: „In unserem Jubiläumsjahr zum Doppel-Jubiläum der Hochschule freuen wir uns, dass wir mit den Sommerbrücken ein weiteres Jubiläum feiern können. Bereits zum zehnten Mal findet die Veranstaltung am Fleth in der Buxtehuder Altstadt statt.
Mit 18 Brücken und über 100 Studierenden war es wieder ein sehr erfolgreiches Event bei schönstem Wetter. Wir freuen uns immer, wenn wir als Hochschule – gerade in den Sommermonaten – Teil des Buxtehuder Lebens sind und von vielen Zuschauern wahrgenommen werden. Anhand der selbstgebauten Brücken zeigen unsere Studierenden, dass an der hochschule 21 „die perfekte Mischung aus Theorie und Praxis“ nicht nur eine Floskel ist.
Wir bedanken uns sehr bei der Stadt, dem DLRG, der Feuerwehr und dem DRK sowie bei vielen weiteren Partnern und den Anliegern, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich wäre.“