Das Studium Ingenieurwesen Mechatronik DUAL

In den meisten technischen Produkten steckt Mechatronik - und das über alle Branchen hinweg. Die Mechatronik verbindet Inhalte aus den klassischen Ingenieursdisziplinen Maschinenbau, Elektrotechnik sowie Informatik und vereint sie zu einem Fachgebiet. Mechatronik-Ingenieure und Ingenieurinnen sind daher Generalisten, die ihre drei Disziplinen auf der Basis einer breiten Ausbildung beherrschen. Sie identifizieren mögliche Fehlerquellen und erkennen Lösungsansätze aus dem Blickwinkel einer Elektrotechnikerin und eines Elektrotechnikers, einer Maschinenbauerin und eines Maschinenbauers sowie einer Informatikerin und eines Informatikers.

Das Berufsbild eines Mechatronik-Ingenieurs und einer Mechatronik-Ingenieurin

Das Aufgaben- und Wissensgebiet von Mechatronik-Ingenieuren und Ingenieurinnen ist interdisziplinär. Ihr Einsatz erfolgt an den Schnittstellen von Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik. Mit Hilfe der Kombination von Methoden und Werkzeugen dieser klassischen Einzeldisziplinen entwickeln sie neue mechatronische Produkte, Systeme und Fertigungsweisen. An allen Stellen, an denen durch eine intelligente Verknüpfung dieser Einzeldisziplinen eine Verbesserung der Gesamtfunktionalität erreicht werden soll, kommt die Mechatronik zum Einsatz.

Mechatronik-Ingenieure und Ingenieurinnen beherrschen Maschinenbau mit Großanlagen ebenso wie Feinmechanik. Elektrotechnik reicht für sie von ein paar Milliampére bis zu Starkstrom. Die einen programmieren Mikrocontroller, die anderen Prozessteuerungssysteme für industrielle Anlagen. Sie arbeiten in Konstruktions- und Entwicklungsabteilungen, aber auch in der Fertigung oder weltweit als mobile Serviceabteilung im Bereich Maintenance & Support. 

Große Chancen eröffnen sich ihnen aktuell im Bereich erneuerbare Energien und Umweltschutz. Von der Windkraftanlage bis zur Recycling-Straße – die Zukunft bringt viele neue Betätigungsfelder.

An der hochschule 21 wurde der Studiengang 2009 praxisintegriert dual gestartet – als Reaktion auf den Bedarf regionaler Unternehmen. Dabei wurde neueste Technik verbaut. Der Studiengang verfügt über ein Labor für Elektrotechnik, ein über zwei Räume verteiltes Labor für Produktions- und Fertigungstechnik sowie ein Labor für Mechatronik und Robotik. Für die Informatik-Ausbildung stehen drei Hörsäle mit modernen Rechnern bereit.

Jeder Studierende des Studiengangs Mechatronik DUAL erhält einen Doppelabschluss. Zum einen den staatlich anerkannten Bachelor of Engineering (B. Eng.). Zum anderen verleiht die Ingenieurkammer Niedersachsen eine Ingenieururkunde, die dazu berechtigt, die Berufsbezeichnung Ingenieur/Ingenieurin zu führen.

Was wird im Mechatronikstudium vermittelt?

Das Studium Ingenieurwesen Mechatronik DUAL an der hochschule 21 vermittelt ein breit gefächertes Grundlagenwissen mit den Schwerpunkten Produktions- und Automatisierungstechnik sowie Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie. Neben den technischen Kenntnissen werden auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse, technisches Englisch und sogenannte Soft Skills vermittelt, z. B. Rhetorik und Präsentationstechniken, Projektmanagement und Recht, womit die hochschule 21 auf die Anforderungen der Berufswelt eingeht. Die Vertiefung der Theorie in der Praxis erfolgt dabei nicht allein in den Unternehmen. In den Laboren und Werkstätten der Hochschule erarbeiten die Studierenden vom ersten Semester an konkrete Projekte. Angeleitet von der Lehre, aber in kleinen Teams, die selbstständig und im Wettbewerb untereinander oder mit anderen Hochschulen nach dem besten Technik-Konzept suchen.

Berufliche Perspektiven der Mechatronik-Ingenieure und der Mechatronik-Ingenieurinnen

Mechatronik-Ingenieure und Mechatronik-Ingenieurinnen werden in den unterschiedlichsten Branchen gesucht: Das macht sie unabhängig von konjunkturellen Schwankungen und eröffnet große Entwicklungsmöglichkeiten. Grundsätzlich werden diese Generalisten überall in der industriellen Produktion gebraucht. Hoch automatisierte Produktionsprozesse mit ineinandergreifenden Prozessschritten und einem komplexen, sich ständig wandelnden Maschinenpark fordern genau das Schnittstellenwissen der Mechatronik-Ingenieure und Mechatronik-Ingenieurinnen. Aber auch in weniger arbeitsteilig organisierten Produktionsprozessen und in Entwicklungs-Abteilungen, in denen Vielseitigkeit und individuelle Lösungen gefragt sind, können Mechatronik-Ingenieurinnen und -Ingenieure die Kompetenz vieler Spezialisten bündeln. Die wissenschaftliche Herangehensweise und das Denken in Modellen befähigt sie darüber hinaus für die Arbeit an innovativen Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Inhalte des Studiums Mechatronik DUAL an der hochschule 21:

  • Grundlagen: Mathematik, Physik, Chemie, Werkstoffkunde
  • Produktions- und Automatisierungstechnik
  • technische Informatik und künstliche Intelligenz
  • Ingenieursoftware und Mechanik
  • elektrische Antriebe
  • Hydraulik und Pneumatik
  • Energie- und Umwelttechnik
  • Steuer- und Regelungstechnik
  • Mess- und Sensortechnik
  • Polymer- und Verbundwerkstoffkunde
  • Charakterisier- und Prüfmethoden
  • Elektrotechnik, Industrieelektronik, Fertigungstechnik
  • Projektmanagement, Präsentation
  • technisches Zeichnen, 3D-CAD

Ingenieurwesen Mechatronik DUAL studieren ohne NC

Gute Voraussetzung für den Beginn eines Mechatronik-Studiums sind Technikbegeisterung und Kreativität, eine Veranlagung zur Problemlösung, strukturiertes Denken und Handeln, manuelles Geschick, Sorgfalt und soziale Fähigkeiten. Mathematische und naturwissenschaftliche Grundlagen spielen eine Rolle – einen NC (Numerus Clausus) gibt es aber nicht.

Studienziele Ingenieurwesen Mechatronik DUAL

Lehre und Studium im Studiengang Ingenieurwesen Mechatronik DUAL sollen die Studierenden auf ihr berufliches Tätigkeitsfeld vorbereiten und ihnen die dafür erforderlichen fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden so vermitteln, dass sie zu wissenschaftlicher Arbeit und zu verantwortlichem beruflichen Handeln befähigt werden. Dafür wird in anwendungsbezogener Lehre in Zusammenarbeit mit geeigneten Unternehmen der Berufspraxis eine breit angelegte, wissenschaftlich fundierte Qualifikation als Grundlage für die Berufsausübung vermittelt (berufsqualifizierender Abschluss). Die Studierenden sollen befähigt werden, selbständig und im Zusammenwirken mit anderen unter Einbeziehung von wissenschaftlichen Erkenntnissen Interventionen zu planen, durchzuführen und zu evaluieren und dabei deren Bedeutung für Individuen, Gesellschaft und berufliche Praxis zu erkennen und zu berücksichtigen.

Schwerpunkte: Produktionstechnik / Automatisierungstechnik und Kunststofftechnik / Faserverbundtechnologie

In Rücksprache mit dem Praxispartner stehen die zwei Schwerpunkte „Produktions- und Automatisierungstechnik“ sowie „Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“ zur Wahl. Mit der Vertiefung im ausgewählten Bereich der Mechatronik bereiten sich die Studierenden thematisch gezielt auf ihre Praxissemester vor.

Produktions- und Automatisierungstechnik

Im Schwerpunk Produktions- und Automatisierungstechnik werden spezielle Vertiefungsmodule angeboten, die die Absolventinnen und Absolventen dazu befähigen, automatisierte Prozesse jeglicher Art zu planen, zu konstruieren, zu programmieren, zu fertigen, in Betrieb zu nehmen und zu warten. Hierzu gehört unter anderem die Robotertechnik. Die Studierenden lernen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis in den aktuell ausgestatteten Laboren, selbst komplexe Produktionsprozesse in eine autonome Fertigung zu überführen.

Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie

Der Schwerpunkt Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie ist speziell auf die Bedürfnisse der kunststoffverarbeitenden Industrie ausgelegt. Absolventinnen und Absolventen der hochschule 21 kennen das Potential von Kunststoff-Verbundwerkstoffen für den Leichtbau, Wissen über das Materialverhalten Bescheid und können Entscheidungen zu Automatisierung mit der damit verbundenen Investition im Hinblick auf Produktqualität und Wirtschaftlichkeit abschätzen.

Verzahnung von Theorie und Praxis

Studierende der Studiengänge Gebäudetechnik DUAL und Mechatronik DUAL verbringen die Hälfte ihres dualen Studiums bei einem Praxispartner. Die dreimonatigen Praxisphasen im Unternehmen sind verpflichtend für ein Studium an der hochschule 21 (sogenanntes praxisintegrierendes Studium).

Duale Studiengänge an der hochschule 21 zeichnen sich durch einen stetigen Wechsel zwischen Theorie und Praxis aus. In jedem Semester werden eine Theorie- und eine Praxisphase durchlaufen. Die 13-wöchige Theoriephase setzt sich aus zwölf Wochen Präsenzlehre und einer anschließenden Prüfungswoche zusammen. Die Lehre ist verdichtet und beinhaltet in manchen Studiensemestern bis zu 30 Lehrstunden pro Woche. Damit ist eine Vergleichbarkeit zu einem meist 16 Wochen dauernden Semester an einer anderen Hochschule mit etwa 24 Semesterwochenstunden (SWS) hergestellt. Das Studium ist klar strukturiert.

Die Praxisphase schließt sich nahtlos der Theoriephase an und dauert insgesamt 13 Wochen, wobei in Abstimmung mit den Partnerunternehmen zwei Urlaubswochen einzuplanen sind. Während der Praxisphasen werden neben dem eigentlichen Praxisbericht weitere Hausübungen zu einigen Lehrmodulen der voraus gegangenen Theoriephase angefertigt. Die letzte Praxisphase ist für die Erstellung der Bachelorarbeit vorgesehen. Diese muss in einem Zeitraum von insgesamt 8 Wochen erstellt werden und soll inhaltlich auf die Tätigkeiten des Studierenden im Praxisunternehmen abgestimmt sein.

Die Studienberatung unterstützt bei der Frage: Wie finde ich einen Praxispartner?

 

Ulrich Panten

Prof. Dr.-Ing.
Ulrich Panten

Maschinenbau und Kunststofftechnik

  • Studiengangsleitung Ingenieurwesen Mechatronik DUAL
  • Stv. Fachbereichsleitung Technik

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